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1. Für Seminare - S. 347

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 347 b) Siedlungen. Flandern, schon zum größten Teile dem Belgischen Tieflande angehörig, erblühte wegen seiner von Belgien herüberstreichenden Kohlenlager zur gewerblichsten und am dichtesten bevölkerten Landschaft Nordfrankreichs. Die nr- sprünglich flämische Bevölkerung ist immer mehr französisch geworden, doch ist das plattdeutsche Flämisch noch nicht ganz verdrängt. Dünkirchen (d. i. Kirche in den Dünen, 40) hat als Hafen und durch Seefischerei Bedeutung, Lille (220), gleich Dünkirchen stark befestigt, und Roubaix (125) sind Hauptsitze der Spinnerei und Weberei. Valenciennes (35), der Mittelpunkt des nordfranzösischen Eisen- und Steinkohlengebietes, hat durch seine Spitzenherstellung Weltruf erlangt. Die Be- völkerung der Provinzen Artois und Picardie nährt sich teils von Landwirt- schaft, teils von Industrie, die von Flandern her vorgedrungen ist. Calais (70) vermittelt den Personenverkehr (nach Dover in -£ Stunden), Bonlogne (60) den Warenverkehr nach England. Amiens (100) hat bedeutende Weberei. In der Champagne, einer im W (Champagne pouillense) dürren, aber an den sonnigen Talgehängen vorzüglichen Wein liefernden Kreidehochfläche, sind der einstige Krö- nnngsort Reims [röngs] (120) und Epernay als Hauptsitze der Schaumwein- bereitung und Trohes (55) durch Wollweberei bekannt, die hier infolge der in der Umgebung betriebenen Schafzucht zur Entwicklung gelangte. In Jsle de France liegt am Vereinigungspunkte von vielen natürlichen Straßen und 20 Eisenbahnlinien Paris (Bild 197), in jeder Beziehung die Hauptstadt des Landes (2900). Durch die leichte Verbindung mit der Loire und dem Rhone wurde die ursprüngliche Hauptstadt Nordfrankreichs zur Hauptstadt des ganzen Landes und zur bedeutendsten Großstadt Westeuropas. Der älteste Stadtteil, la Cite, liegt auf einer Insel der Seine; denn die Stadt verdankt ihre Entstehung einer Schntzanlage auf Flußinseln (daher „Jsle de France"). Im 8 der Seine entwickelte sich die alte Stadt der Gelehrsamkeit (quartier latin), im N die heute weit größere und ansehn- lichere Geschäftsstadt. Den vornehmsten Teil bildet die Nachbarschaft der Elysäischen Felder an den Ufern der Seine. Die alten Festungswerke, Bollwerke, wurden ab- getragen und schufen Raum für die breiten und stark belebten Boulevards, deren konzentrischer Verlauf die alten Grenzen der Stadt angibt. Paris ist der alleinige Mittelpunkt des französischen Geisteslebens (Universität, Akademien, Kunstsammlungen, Prachtbauten), der Hauptsitz der Industrie des Landes. Es erzeugt hauptsächlich „Pariser Artikel", d. s. Kunst-, Luxus- und Modewaren. Als Sammelplatz auch für die im Lande hergestellten Industriewaren wurde es der Mittelpunkt des französischen Welthandels, ein Bank- und Börsen- platz ersten Ranges und die Stätte glänzender Weltausstellungen. Sein Flußhafen erzielt einen größeren Warenumsatz als Marseille. Da „Parisfrankreich ist", wurde es stark befestigt. Die Stadt ist heute die umfangreichste Festung der Erde; die am weitesten Hinausgeschobene Befestigungslinie hat eine Länge von 125 Km und schließt eine Fläche von 900 qkm ein. Zum Pariser Jndnstriebezirk zählen Ver- sailles (60) (Schloß, Kaiserproklamation 1871), Sevres mit altberühmter Por- zellanindnstrie und St. Denis (70), die Begräbnisstätte der französischen Könige. In dem Obstweinlande der Normandie steht Le Ha vre (135), das „franzö- fische Liverpool", mit starker Baumwolleinfuhr, als wichtigster Ausfuhr- und Aus- wandererhafen des Landes, dazu als Hafen von Paris in regem Verkehr mit Eng- land, der Union und dem Deutschen Reiche. Roueu (mit Vororten 125) blieb nur Seehafen für kleinere Schiffe, wurde aber ein hervorragender Fabrikplatz für Baum- Wollweberei. — Auf der Halbinsel Cötentin ist Eherbonrg (45) infolge groß- artiger Dammbauten der wichtigste Kriegshafen Frankreichs und ein bevorzugter Schnellverkehrshafen für die Nordamerika-Linien.

2. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Warnemünde. Weit schweift der Blick über die durch Buschstreifen getrennten Wiesen der ausgeprägten Flachküste bis zu den bewaldeten Hügeln der Mecklenburgischen Seenplatte. Das angespülte Land ist durch Strandgräser und dichte, graugrüne Büsche von Seedorn befestigt, während die lenkrecht ins Meer hinein gebauten Buhnen die Brandung brechen und die Zerstörung der mühsam geschaffenen Anpflanzungen durch Sturmfluten hindern sollen. Auf dem breiten Strande herrscht das fröhliche Treiben der Badegäste. Zahlreiche Strandkörbe, Gasthäuser und Promenaden zeigen die Beliebtheit des schönen Ostseebades.

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 102

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 102 - diesen Gebieten. Damit sind wir schon auf der zweiten Seite angelangt. Die bis jetzt genannten Abschnitte enthalten vorwiegend Politisches, sie werden meist von den Männern gelesen. Nun kommt auf der zweiten Seite unter der Überschrift „Lokales und Provinzielles" allerlei neues aus Gütersloh, der näheren und weiteren Umgegend und der ganzen Provinz. Was lesen wir da zum Beispiel? Das untere Drittel der Seite ist durch einen Doppelstrich getrennt. Diesen Teil nennt man kurz: „Unter dem Strich." Dort finden wir eine Geschichte oder einen Roman, der in Abschnitten von drei Spalten täglich fortlaufend abgedruckt wird. Aus der dritten Seite bringt die Zeituug unter den Überschriften „Aus aller Welt" und „Vermischtes" Nachrichten von allerlei Begebenheiten. Die vielfachen Nachrichten und der Roman werden mehr von den Frauen und der Jugend als vou deu älteren Männern gelesen. Sie wenden ihr Auge besonders wieder dem letzten Teil, den „Letzten Nachrichten" und „Depeschen" zu. Bis hierher haben wir gesehen, daß uns die Zeitung mit den Bor- gangen und Verhältnissen in Staat, Stadt und Land bekannt macht, daß sie uns Nachricht gibt von allen eigenartigen und besondern Begebenheiten und Erscheinungen, die sich auf der Erde oder am Himmel zutragen. Wir erhalten Belehrungen über staatliche und städtische Zustände und Ver- Hältnisse, erweitern unsre erdkundlichen, naturkundlichen und geschichtlichen Kenntnisse und werden mit dem Neuen und Schönen im Reiche der Kunst und Wissenschaft bekannt gemacht. Dies bietet die Zeitung für alle Leser. Daneben bringt sie aber noch vieles, was Bedeutung für den täglichen Haushalt, für den Händler, den Handwerker, den Arbeiter usw. hat. Aus dem Berliner Börsenbericht ersieht der Kaufmann die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und des Viehs. Der Spielplan des Bielefelder Stadttheaters gibt jedem Aufschluß über die Theaterstücke der kommenden Woche, über Beginn und Schluß der Vorstellung. Polizei- Verordnungen oder Bekanntmachungen des Landrats oder des Magistrats haben Bedeutung für den Kaufmann, den Handwerker oder die ganze Bürgerschaft. Andre Bekanntmachungen des Landrats weisen auf die Bezirke oder Gehöfte hin, in denen Rotlauf oder Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist, und verbieten das Betreten dieser Gehöfte. Durch eine Anzeige beruft der Stadtverordnetenvorsteher die Stadtverordneten zur Sitzung und macht sie und zugleich die Bürgerschaft mit den zur Tagesordnung stehenden Punkten bekannt. Die Vereine zeigen ihre Feste in der Zeituug au und laden dadurch ihre Mitglieder ein. Die Geschäftsleute weisen in großen Anzeigen auf ihre Waren hin und teilen den Hausfrauen den Empfang neuer Sendungen von Lebensmitteln, Apfelsinen, Trauben usw. mit. Der Gerichtsvollzieher macht die Zwangsversteigerungen bekannt, Arbeiter bieten ihre Dienste an, junge Mädchen oder Frauen suchen Stellung, und Arbeitgeber oder Fabrikanten teilen mit, daß sie Arbeitskräste einstellen. Hat jemand eine Wohnung zu vermieten, einen Wertgegenstand verloren oder ist ein freudiges Ereignis oder ein Todesfall eingetreten, dann können wir es in der Zeitung lesen. Der juuge Mann findet den Zeitpunkt der

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 190

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 190 — Wenn ein Fuhrmann einsam auf der Straße dahinsuhr, konnte es geschehen, daß die Pferde plötzlich wie angewurzelt stehen blieben. Kein Zuruf noch Antrieb brachte sie von der Stelle. Dann nahm der Fuhrmann eine Wagenrunge, schlug damit vor die Deichsel und sprach: „Düwel, wenn du do vo siß, dann goh do vo denne!" Nun zogen die Pferde wieder an. Hatte jemand Warzen auf den Händen oder im Gesicht, dann wusch er im fließenden Wasser während des Leichengeläutes die betreffende Stelle und sprach dabei: „Wordel, Wordel wik, se verlüdt en Lik, se verlüdt en Danen in't Graww, wasket mi de Wordeln af." 54. Sa^en. Die Sage vom W e r w o l f. In der Nähe eines Bauernhauses hatte sich seit langer Zeit ein Pech- schwarzer, großer Hund mit glühenden Augen gezeigt. Er lag immer an dem Wege, der durch den Hagen führte. Ängstlich mieden die Leute den Pfad. Einmal wollte die Frau aus dem Kötterhaufe im nahen Bache Wäsche spülen. Da ninßte sie an jener Stelle vorbei. Das Herz pochte ihr, als sie mit der Karre voll Wäsche an den Busch kam. Beherzt aber fuhr sie auf den schattigen Durchgang zu. Da knackte es im Gezweig, und vor ihr stand das schwarze Tier mit den unheimlich leuchtenden Augen und knurrte sie au. Mit lautem Aufschrei lief das Weib auf den Hof zurück und brach dort ohnmächtig zusammen. Bewußtlos trug mau sie zu Bett. Erst nach langen, bangen Wochen genas sie wieder. 55. Gütersloher Mundart. Sunnerbuern, Kattenbuern unn wat süs dato hairt. Dat Niggefte ut Gützel van W. Ulenspegel. Na, Willem, siä Hennerich Striewisch, godden Dag auf, wo kümmest du denne? Dat wick di seggen, siä Willem Füchtenschnieder, ick sin in'n niggen Dorpe wirn. So? Wat hefte do dohn? Ick Hess Felle verkofft. Auf gott betalt kriageu? Ne, dat just nich, de Lüe hault de Pennige so faste, as wenn et Gold wör. No, so'n betken hefte doch gewisse verdent. Kumm, laut us tohaupe gohu, süh, da achter is Jmmelwärth, wi wollt us no sonnen Lütkeu mitniamen. Jan, ick schlo in.

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 191

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 191 — De Beeden gungen dann tohanpe innt Wärtshus von Jmmelwärth in Ovenwiee. De Disk was so blank as de Schöttel, wenn de Pankoken drup kümmt. An'ne Wand Heng dat anle Beld von de hillige Dreenigkeet.. De Möbels wären süs ölle nigge nn makten de Stnawe orntlich vornehm unn wacker. As Hennrich unn Willem inträen, was just no so'n annern Handelsmann in'n Huse unn drank sick'n Bonnevie. Bringt mi auk'u son Glas, siän de Beeden, dat döht enen god, wenn men so lange Up de Beene is. Na, wat gifft Nigges, frog de Warth. Ja, wat fallt giaweu, segg Willem, inn'n niggen Dorpe giff'et min Liawe nix Nigges, timmern unn Hüser richten is do kenne Mode mer unn dat eenzige, wat do passeert, dat siud de Schliageriggen, de kummt do fakeu vür. Jo, do hef ick öll mauges von hairt. Awer in Verl, segg Hennrich, do is mehr los, do tüht nu de „Kultur" inn. Kinners, erbame di, wo süht dat nu anners do nt as vor siftig Johren. Hungern motzten se domols de Verler Lue, unn nu wäßt'n ölles üawern Kopp. Jau de Chosseen und di nigge Bahn Hess de Lue Wahne god dauhu. Na, saß sehn, ut Verl wäd no n' tweedet Gützel. De Gützeler kriggt ehr Water nu öll van Verl, ower dat duert nich lange, dann könnt se dat annere men auk dodenne Halen. Schwieg stille, Awelhans, du bis jo unwise, siü Willem, tiagen Gützel kann keen Menske upkuamn unn wenn de Rewwersken unn Jsselhorstken Buern sick dreemol tosammen doht, unn wenn de Handelslüe van Rheie unn Wembrügge unn Rewwerge tohaupe kuamt, se köuut doch nix utrichteu. Lot dat Prohlen sin, siä Hennrich, un nam so'n lütken Schluck. Jo, Herr Aulewisker, siä he, dat uiggeste awer is doch, dat de Bueruuamens bi Gützel nu uphairn söllt unn ganz nigge daför insett't wörn. Wat? Ne, dat kann nich stimmen, du hest di wol verhairt. Unn ick segget di, et is so, et Hess nülich in de Seitnng stöhn, t>e Buern söllt nu uiggemodsche Namens Hebben. Wat sor weke denn? Jo, süh hier, da stoht se, kannst du dat verstohn? Ick nich, jo wat sall ut Gützel wern, wenn dat kenne Sunner- unn Kattenbnern mehr giss? Jo, dann nemm wi use Sebbeusaken unn teeht na Bielefeld hen. Men sachte, so wit sin wi no nich. Awer segg mi ens, Willem, wat bedüet de aulen Namens eegentlich? Da kann ja keen Menske mehr ut klok weern. Dat wick di seggen, Hennrich. Süh, toerst fangt wi met Kattenstroth an. Weeste denn nich, dat Lütkewinkelmann vor dertig Johren sonne graute Kütten fangen hesf, de bi sinen Honnern was? Se satt ümmer inne Nawerfchast uppe Baime unn wör en graut un stark Dier. Na, siä Hennrich, mit sonne Lusekatteu will ick lewer nichts to dohn Hebben, de kann bieten un kratzen as die Düwel. Jo, da müaget woll

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 192

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 192 — früher mehr van dösse Beesters in Kattenstroth wian sin. Wat meenst du, Willem, heff dat hier ank Wölwe unn Hirsche, nnn anner Tüg giawen? Gans seker, dat gisf jo no so veel Namens, de hangt mit „Wulf" tosamcn. Alle de Lue as Wulf unn Wulfhorst hebbt wat met de Wölwe to dohn. Unn nn? Jo, dat heff sick ännert, un met de Swine unn de Ossen. Jo, Willem, wi sünd nn eenmol bi de Kattenbueru, lot us mol so'n betken Widder gohn, dann kummt wi na Spexard. Katten gisf et do nich, ower Spechte. Jo, dat lot ick mi gefallen, de doht enen nicks nnn lot't us tofrieru just as de Kreieu bi Kracks Huawe. No, Willem, ick kann woll hairn, du Heft di motzte iune Vuagelwelt ümmekieket. Jo, wo mag dat früher woll hier utfehu Hebben? dat weet keen Menske mehr. Ick will di wat seggen, Hennrich, nimm mol dine Schuten nnn grasf teggen Foot deep inne Ern, du saß mol sehn, wat da für Knorken herut kummt. Jo, Heft denn nich liasen, wat se to Johr bi Braukwiee un bi Ahlen for Knorken snnen Hütt? Da könnt wi hier lange up luern, de gifft bi Gützel nich. Lot Knorken Knorken sin, segg mi lewer, wat dat met use Buernamens is, do heff ick mehr Interesse for. Jo, Willem, dat is nich so gans licht to seggen. Süh, de eene Name is gans licht to verstohn, de annere awer bliv nnklor. Süh, wat kann men sick unner'n Blankenhagen unn Nordhauru denken? Ick gar nix. Jo, süh, Willem, da was mol sonnen leigen Kerl, de satt do achter in'n Blankenhagen inn'n Wärtshuse unn woll gern de Bueru wat an'n Tüge flicken, denn se hadden enn mol nütte vertobackt, as he dat Schennen np de Buern nicht loten knnn. — Jo, de heff sine Leidensgeschichte mol in Reime brocht. Hefte dovon no nich haiert? Ne, segg et men her! Hair to! Un de Buern in Pauenstie dat sünd leige Lüe, awer in'n Blankenhagen goht se mi an'nen Kragen, unn in Nordhanrn schloht se mi au'ne Anern, unn in'nen Snnnern mott'en sick wahne wunnern, unn de Kattenbuer ligg ümmer uppe Luer. Hair up, du aule Schennerploster, reep Hennerich, ick hewwe genog dovan. Wat de aiske Kerl do makt Hess, is lutter Unsinn. Wo kann dat woll biäter unn sekerer sin, as bi use Buern. Süh, lutter Villa's hett sick de Gützelken Kauplüe middeu in'ne Bnern bowwet, een Hus bi Bnxels, dat annere in Blankenhagen unn no eent in'nen Sunnern up Heermanns

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 193

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 193 — Huawe. Jo, ick merk woll, de Gützeler Harens treckt no alle in'ne Buern herin. Unn dann wollt se de Buern ehre Namens nich loten? Kinners, reep de Wärt datüsken, dat is nich so stimm, so hebbt sick ölt besannen, et blisft so, as et is, Sunnern Miss Emmern unn Kattenstroth Kattenstroth. Süh, von Dage steht dat in'ne Seitung, da, lias di dat mol dür. Hennerich unn Willem liasen in Flött'm sin Blad, dat de Buern unn de Städter sick mt wier verdriagen wolln. Na, dat is men'en Glücke, dat de Beschlut to staune kuamen is, Herr Aulewisker, bringt mi no so'n Lütken, do will ick een up driukeu. Willem siä, as he dat Glas ansett't: Hier in Ovanwie gisst' gotten Bonnewie. Prost, prost, siä Hennerich. Nu wick ju wat seggen. Wi sünd hier ölle ut eueu Kerkspel, ut Gützel. Buern uuu Stadt Hebben sick uu wier verdriagen, niämt ju Gliäser unn stoht't an up Gützel, dat Stadt unn Land sick nütte empört! Willem, wi mött't na Huse, et Hess iabeu sive schloheu. Na, adjüs auck, bis upp'u annern Dag. Awer et bliv bestehn, wat de Büssker segget: Et giss men een orntlich Dorp, nn dat is Gützel. Ja, Hennerich, dat mag voll stimmen, awer blaut, wenn de Buern ank dato hairt. Aus der Gütersloher Zeitung. 56. Hausinschriften. 1. Ach Godt las Dir Besolen sein Dis Haus Und Alles was ist darein. Segnes mit Deiner Hand. Behüt Es für Krig Und Brand. Christofe! Olbrock. Anno 1698, den 18. Oktober. Augeuit Mikes. (Nr. 53 Westfeld.) 2. Wer seine Zuflucht zur hülfe des allerhöchsten nimmt, der wird unter dem Schutze Gottes wohnen. Errichtet von Elente Heinrich Jakob Fenerborn und Anna Marie geb. Schalück im Jahre 1870 am 22. Juni. M. H. Schröder. Verleger, Praxis des heimatkundlichen Unterrichts. 13

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 119

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 119 — Sie haben schon unendlichen Segen gestiftet. Möchten ihre Ziele in Er- füllnng gehen! Wieder andre Vereine gedenken des Herrn Wort: Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht! Es sind die Wohltätigkeitsvereine, die den Armen und Waisen beistehen und ihre Not zu lindern suchen. Zu ihnen gehört der Vaterländische Frauenverein und der katholische St. Elisabeth- Franenverein. Der Gefängnisverein will für entlassene Gefangene Fürsorge tragen. Die ehemaligen Krieger versammeln sich in den Kriegervereinen, tauschen dort ihre Soldatenerlebnisse aus, feiern gemeinsam die Vater- ländischen Feste und Siegestage und Pflegen die Liebe und Treue zu Kaiser und Reich. Der Flottenverein sammelt für den Ausbau unsrer Flotte und will das Volk vertraut machen mit der Erkenntnis, daß nur eine starke Flotte unsern gewaltigen Handel schützen und Deutschlands Ansehen in der Welt erhalten kann. Sein Ruf: Baut Schiffe! muß begeisternden Widerhall in jedem echt deutschen Herzen finden. In den Gesangvereinen versammeln sich die Mitglieder, um unter sanges- und musikkundiger Leitung des herzerfreuenden und erhebenden Gesanges zu Pflegen. Bei uns gibt es eine große Zahl von Gesang- vereinen. An hohen Festtagen singt in der evangelischen Kirche der Kirchen- chor besondre geistliche Lieder. Er hat männliche und weibliche Mitglieder und wird deshalb gemischter Chor genannt. Andre Gesangvereine, die öfter große Konzerte aufführen, sind der Musikverein und die Liedertafel. Der Ärzteverein, der Lehrerverein, der Beamtenverein, der Buch- druckerverein sind Vereine, in denen die einzelnen Bernfszweige sich ver- einigen, um ihre Ziele besser zu erreichen. Die landwirtschaftlichen Bereine fördern die Pflege der Viehzucht, des Obst- und Gartenbaus; der Jmkerverein will die Bienenzucht, der Ziegenzuchtverein die Ziegenzucht und der Kaninchenzuchtverein die Kaninchenzucht fördern. Damit die Züchter der Pferde, des Rindviehs und der Schweine durch ansteckende Viehkrankheiten, wie Rotz, Maul- und Klauenseuche oder Rotlauf, nicht große Verluste erleiden, haben sie besondre Versicherung^ vereine gebildet, wie die Gütersloher Pferdeversicherung, den Rindvieh- Versicherungsverein für Blankenhagen und Pavenstädt oder den Schweine- Versicherungsverein für Gütersloh und Umgegend. Der Feuerwehrverein umfaßt die Mitglieder der Freiwilligen Feuer- wehr, die bei Brand Leben, Hab und Gut der Gefährdeten zu retten sucht. Im Naturheilverein werden belehrende Vorträge über eine natnr- gemäße und gesunde Lebensweise gehalten. Die Turn-, Schwimm- und Schützenvereine suchen den Körper stark und geschickt zu machen und ge- sund zu erhalten. In den Stenographenvereinen wird die Kurzschrift geübt, geschrieben und gelesen.

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 181

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 181 — Es wurde in der Kirche aus dem Altare von jedem nach seinem Vermögen dargebracht. Am Michaelistage, 29. September, singen die Kinder abends, indem sie in Scharen von Haus zu Haus ziehen: Micheel, Micheel is'n Hilgesmann, de ns wat vertellen kann van Appel nn van Biren, de lat sik wol vertiren, de Nötte, de sind ank al god, de smit wi in nsen Sülverhod. Sülverling, Sülverlang! Wenn de Frn na Kerken geht, wenn de Rock in Faulen steht, wenn de Kamern knappet, giäwet ns doch 'en paar Appel! Schöne Jungfer, giäwet us wat, lat us nich so lange stahn, wi möt't na dertig Milen gähn, dertig Milen is so wit, giäwet us wat, so werd' j'us quit. Danach wird gesungen: Martin Luther, Martin singen wir, wir treten dafür, vor reichen Mannes Tür. Wer uns was gibt und nicht vergißt, der kriegt eine goldene Krone, die Krone, die geht so weit und breit, geht über die ganze Christenheit. Empfangen die Kinder etwas, dann verabschieden sie sich mit den Worten: Gut'n Abend, bis an den heiligen Abend! Erhalten sie nichts, dann singen sie: Gire, Gire, Bettelgire, wollt us nix to friäten giäwen. An Hermann, den Befreier Deutschlands, erinnert noch: Hermann schlog Lermen, leit piep'n, leit drnmmen. De Cherusker sint knmmen met Hamer un Stangen, woll'n Varus uphaugen.

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 182

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 182 — An den Adventssonntagen singen frühmorgens um 6 Uhr die Jung- linge in den Straßen der Stadt: „Wie soll ich dich empfangen?" „Macht hoch die Tür" und „Mit Ernst, o Menschenkinder, dos Herz in euch bestellt." Zu Silvester bleiben die meisten Leute aus, um wachend ius neue Jahr zu gehen. Um zwölf Uhr wird von dem Kirchturm: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" gespielt. Am Neujahrsmorgen singen die jungen Leute das Lied: „Hilf, Herr Jesu, laß gelingen, hilf, das neue Jahr geht an; laß es neue Kräfte bringen, daß aufs neu ich wandeln kann. Laß mich dir befohlen sein, auch daneben all das Mein. Neues Glück und neues Lebeu wollst du mir aus Gnaden gebeu." Danach spricht der Führer die Strophe: „Nun treten wir ins neue Jahr: Herr Jesu Christ, uns auch bewahr; gib Gnad, daß wir dies ganze Jahr zubringen mögen ohn Gefahr; gib Glück und Heil, gib Fried und Ruh, hernach die Seligkeit dazu." 49. Alte Volkslieder und Reime. Wiegenlieder. 1. Schlop, Kindken, schlop baule, de Vürgelkens sleget so hauge, se fleget so hauge des au dat Nest, bringet usen Kindken 'u paar Ejerkens met. 2. Schlop, Kindken, schlop, do buken geht 'n Schop, dat hev so Witte Föete un giv de Mialk so söete. Schlop. Kindken, schlop. 3. Suse, min Kindken, röwe sot, wenn anner Lü to Bedde goht, kann ick bi de Wegen stöhn un singen: Suse, min Kindken, röwe sot! 4. Manne, Manne, Witte, giv usen Kind en Titte, giv usen Kind en Botterbraud, wet et iu einem Johre graut.
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